Samstag, 11. April 2015

Frühling

Endlich ist der Frühling mit seiner Blumenpracht und den wärmeren Temperaturen da. Ich freue mich an der erwachten Natur. Die längeren Tage und die Wärme tun mir gut und geben mir Energie. Es ist schön, dies nochmals zu erleben.

Sicher spielt dabei auch eine Rolle, dass ich die Wunde kaum mehr spüre und ich mich sehr gut erholt habe.

Es gibt wieder Momente, in denen ich die Krankheit vergessen kann und mich fühle wie vor der Diagnose, sei dies beim Spazieren, beim Lesen, beim Fernsehen, am Computer. Ich bin dankbar für diese Momente und froh, dass ich zwischendurch abschalten und auftanken kann.. Es holt mich dann wieder ein beim Trinken, Essen und wenn ich mich mitteilen möchte.

Mir wurde von einer Fachperson, kurz nach der Diagnose, gesagt, das Tragische bei ALS sei, dass frau/man mit völlig intaktem Verstand, das Fortschreiten der Krankheit und den Verfall mitbekomme. Dies hat für mich nicht nur die negative Seite, dem relativ raschen Verlauf der Krankheit, jeder Veränderung, bei klarem Kopf  zuzuschauen. Das schmerzliche Feststellen von Dingen, die vor kurzer Zeit noch möglich waren und nun nicht mehr möglich sind.

Der klare Kopf hat für mich auch die positive Seite, dass ich mich weiterhin meinen Interessen zuwenden kann, mich z.B. mit gesellschaftspolitischen Fragen beschäftige, mich informiere über das Wichtige und auch Unwichtige auf dieser Welt in Zeitungen, Internet Radio und TV. Das gibt mir auch das Gefühl von Normalität und eben, wie oben schon gesagt, Momente, in denen die Krankheit nicht im Vordergrund steht.



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