Montag, 14. September 2015

Grenzen

An mich recht gut mit dem Cough Assist arrangiert. Da die Therapie damit Wirkung zeigt, ist auch die Motivation grösser, diesen regelmässig einzusetzen. Ich konnte nochmals den Druck erhöhen. Sehr angenehm ist es nicht, jedoch gibt es Schlimmeres. Ich habe keine Berührungsängste mit neuen Geräten, die mit Elektronik bestückt sind. Das ist sicher ein Vorteil.

Gestern waren wir am Achenberg (Hausberg von Zurzach) fast zwei Stunden am Walken/Spazieren. Es war, dank dem Cough Assist, seit langem wieder das erste Mal, dass ich die ganze Zeit frei atmen konnte, ohne durch Schleimbildung eingeschränkt zu sein. Obsi legte ich immer wieder Päuseli ein, nidsi ging es wie eh und je. Das freute mich sehr.

Meine Grenzen, dessen was ich glaube ertragen zu können, verschieben sich laufend. Das ist mir aufgefallen, als ich so die letzten Monate vor meinem innern Auge passieren liess. Vor einem Jahr noch sagte ich, ohne gesprochene Sprache geht es nicht. Auch meinte ich, eine Magensonde käme für mich die in Frage. Nun lebe ich schon seit einigen Monaten sowohl ohne gesprochene Sprache, wie mit der Magensonde. Trotz dieser Einschränkungen gibt es Vieles und auch Anderes, welches  Lebensqualität ausmacht. Ein wichtiger Teil ist sicher, dass ich keine Schmerzen habe und der "Kopf" bei dieser Krankheit nicht betroffen ist. Der Mensch gewöhnt sich an Vieles.

Der Gluscht nach gutem Essen bleibt. Daran gewöhne ich mich nicht.

Es gelingt mir immer besser mit der Krankheit umzugehen und damit zu leben. Die Zeiten des heftigen Haderns werden weniger. Das braucht eindeutig weniger Energien, welche ich so anderweitig einsetzten kann. Dabei hilft sicher auch, dass ich mich dazu durchgerungen habe, Cipralex zu nehmen. Ich habe oft  früher zu meinen Klientinnen gesagt, manchmal sei die Zeit da, um vorübergehend ein Antidepressivum zu nehmen. Ich selbst hab mich jedoch dagegen gewehrt. Nun ist die Zeit auch bei mir da, dieses Medi zu nehmen.

Am letzten Samstag war Klassenzusammenkunft in Spiez, wo ich aufgewachsen bin. Ich wäre gerne dabei gewesen. Das wäre jedoch für mich eine Überforderung gewesen. Ich hab mich sehr gefreut über die Karte von der Klassenzusammenkunft, welche heute angekommen ist.

Nächsten Sonntag kommen Marco, Miriam und die 3 Enkel aus Zofingen und Patrick aus Bonn, um gemeinsam meinen 65. zu feiern. Es gibt wie gewohnt ein Fondue Chinoise, auch wenn ich selbst nicht davon essen kann. Für mich ist das Zusammensein wichtig.

Danach gehen wir nochmals für ca. 10 Tage  ins Goms, wo es hoffentlich noch eine schöne Herbsttage gibt.






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