Donnerstag, 5. Februar 2015

Kurzstrecke - Langstrecke

Ich gewöhne mich langsam an meine elektronischen Kommunikationshelfer. Vor lauter Eile tippe ich auf dem Touchscreen noch oft daneben. Eine richtige Tastatur ist da weniger anfällig. Doch ich manage es schon recht gut. Übung macht ja bekanntlich die Meisterin!

Etwas Wichtiges fehlt mir, jetzt wo ich mich nur noch schriftlich ausdrücken kann: der Blickkontakt mit dem Gegenüber. Ich bin konzentriert auf das Schreiben und bekomme die Mimik der andern nicht mit.

Gerade in meinem Berufsalltag war der direkte Blickkontakt, die Aufmerksamkeit sehr wichtig, weil ja Vieles über Körper, Mimik, Gestik läuft.

Schreiben ist langsamer als Sprechen. Ganz sicher bei mir war das so. Ich habe gern, wenn etwas vorwärts geht; angeregtes Hin- und Her entspricht mir. Mit Langsamkeit hatte ich immer so meine Mühe.

Ich bezeichne mich als Kurzstreckenläuferin. Schnell, manchmal hektisch oft auch ungeduldig, dann Pause  und in die nächste schnelle Etappe. Langstrecken liegen mir nicht.

z.B. beim Langlaufen und Walken habe ich so oft versucht ein niedrigeres, gleichmässiges Tempo einzuhalten, dafür mit weniger Pausen. Es gelang mir nie: immer "Stop an Go". Ich habe immer diesen Modus gelebt, sei dies bei der Arbeit, beim Lernen, beim Haushalten.

Nun werden die benötigten Pausen immer länger, da mich der Alltag mehr anstrengt und die Atmung eingeschränkt ist. Im Kopf weiss ich, dass ich mich mehr Richtung  "Langstrecke" einrichten sollte, also alles langsamer und gleichmässiger angehen. Aber eben......

Will ich das überhaupt? Das "Stop and Go" gehört doch zu mir mit seinen Vorteilen und Nachteilen.

Vielleicht finde ich einen Mittelweg? Ausprobieren kann ich es ja. Oder soll ich besser die längeren Pausen annehmen? Es ist, wie vieles im Moment, ein Ausprobieren.

Mich arrangieren mit der Langsamkeit des Schreibens ist ein Teil davon. Das Positive ist, dass ich mich so auf das Wichtige konzentriere.

Heute habe ich noch die Mitteilung erhalten, dass ich direkt nach unseren Winterferien, am 16. März im Kantonsspital St. Gallen eintreten kann, wo dann die PEG-Magensonde gelegt wird.









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