Wir sind übers Wochenende im Wallis. Ein wenig Ruhe vom Alltag, den Therapien. Leider ist der schöne Schnee, den wir anfangs November hier im Goms hatten, fast weg. Doch die Bergluft, der Tapetenwechsel tut mir gut.
Man hört immer wieder, man solle noch die Zeit, jeden Tag, geniessen, die einem noch verbleibt.
Es ist so beides da bei mir. Ich geniesse den Spaziergang in der kühlen Winterluft, atme durch, freue mich an der Bewegung, erfreue mich an der Landschaft. Auf der andern Seite ist immer die Wehmut dabei. Ist es der letzte Winter, den ich erleben darf? Die Trauer des Abschiednehmens ist bei allem Schönen dabei. Genuss und Wehmut gehören bei mir zusammen momentan.
Ich geniesse Zeit für mich. Vor allem mit Lesen. Da kann ich meine Situation vergessen wie eh und je. Beim Lesen vertiefe ich mich in die Geschichte, ins Thema und bin in einer andern Welt. Das ist schon so, seit ich lesen gelernt habe als kleines Mädchen.
Beim Lesen fühle ich mich auch "gesund", da ich ja die Rachen- und Mundmuskulatur nicht brauchen muss und so auch nicht an die Krankheit erinnert werde.
So werde ich heute Abend mich mit meinem Buch, resp. dem E-Reader zurückziehen und freue mich morgen auf einen längern Spaziergang an der frischen Luft.
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