Wir erlebten 3 sehr schöne Tage im Tessin. Das Hotel war super, das Wetter OK: am ersten Tag ein Gemisch von Sonne und Woken. Erlaubte uns jedoch einen Espresso (für mich mit Schwämmli zum "gspüre" des Kaffeegeschmacks auf der Zunge) am Lungolago. am 2. Tag Nieselregen, der überhaupt nicht störte, bummelten wir doch unter den Arakaden Locarnos. Ich habe mir am Wochenmarkt in Ascona noch spontan eine Handtasche gekauft. Der 3. Tag begann mit stahlblauem Himmel und Sonne; so richtig nochmals zum Flanieren. Anschliessen die Heimfahrt im Zug durch das herbstliche Tessin.
Ascona sieht, in der Fussgängerzone, noch immer aus wie vor 40 Jahren als wir im Tessin wohnten. Und wie damals hört man viel mehr Schweizerdeutsch als Italienisch.
Einen Espresso "trinken" in einem Café geht ganz gut. Ich traute mich sogar das Schaumstoff-Bäseli zu gebrauchen. Und Peter trinkt halt den 1, 5 Tassen, da ich nur wenig brauche um den Geschmack zu haben.
Was mich immer noch viel Überwindung kostet, ist das Besuchen eines Restaurants. Peter muss ja auch mal essen. Zu sagen, dass ich weder esse noch trinke, empfinde ich als schwierig, ja fast peinlich. Dazu kommt dann auch der Gluscht. Zu einem Tessinbesuch gehört doch Risotto, Polenta, Pizza, aktuell mit frischen Pilzen und dazu ein guter Merlot, aber eben......
Ich konnte es dann die zwei Restaurantbesuche aber doch als angenehme Abende erleben.
Mehr Hilfe brauchen im Alltag ist ein anderes Thema. Ich verliere in den Armen und Händen wie auch am Rumpf merkbar Kraft. Auch die Feinmotorik will nicht immer wie ich möchte: Druckknöpfe, kleine Knöpfe oder einen Reissverschluss schliessen, einen Drehverschluss öffnen, einen Pullover ausziehen, einen vollen Krug oder eine Pfanne heben, Schuhbändel anziehen u.a. gelingt manchmal, manchmal einfach nicht. Einmal kam ich fast nicht mehr aus einem öffentlichen WC, da ich den Drehknopf fast nicht öffnen konnte
Dann um Unterstützung bitten, fällt mir unglaublich schwer. Zu sehen, wie die Selbständigkeit so stets abnimmt und die Abhängigkeit zunimmt ist manchmal fast nicht auszuhalten.
Ich werde nicht darum herumkommen, zu lernen, dies zur Seite zu legen, über meinen eigenen Schatten zu springen und um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen.
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